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Inhalt:
Allgemeines zu Pauschalreisen
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Hotel
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Allgemeines zu Pauschalreisen

Wer eine Pauschalreise bucht, möchte sich in der Regel um möglichst wenige Reisedetails kümmern. Da Reiseveranstalter marktwirtschaftlich agierende Unternehmen sind, sind diese allerdings bestrebt, Ihnen möglichst wenig Leistung zum möglichst hohen Preis zu verkaufen, und bei Ihnen im Vorfeld den Eindruck zu erwecken, Sie würden ein Schnäppchen machen. Aufgrund der Konkurrenzsituation ist zwar nicht alles möglich, aber es ist unabdingbar, daß Sie den Leistungsumfang und deren Qualität genau zu prüfen.


Prospektsprache

Wer unbedarft Reiseprospekte liest, wird mitunter völlig in die Irre geleitet. Denn leider ist die Prospektsprache mit der in Arbeitszeugnissen üblichen Sprache vergleichbar, d.h. hinter wohlklingenden Formulierungen verbergen sich bitterböse Aussagen. Hier ein frei erfundenes Beispiel:

Das verkehrsgünstig gelegene, kinderfreundliche Hotel mit internationaler Atmosphäre befindet sich an der Strandpromenade in einer aufstrebenden Urlaubsregion. Den Naturstrand erreichen Sie bequem zu Fuß. Alternativ steht Ihnen ein beheizbarer Swimmingpool zur Verfügung. Untergebracht sind Sie in zweckmäßig eingerichteten Zimmern auf der Meerseite. Das kontinentale Frühstück wird Ihnen zu zwei verschiedenen Zeiten von unserem unaufdringlichen Personal serviert.

Würden Sie dieses Hotel bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft in die engere Wahl ziehen? Sie werden es ahnen: Lassen Sie's lieber bleiben, denn hinter diesem fiktiven Beispiel verbirgt sich eine kaum zu überbietenden Katastrophe. Im Klartext bedeutet es nämlich:

Das Hotel, das gern von Kampftrinkern und Randalierern aller Nationalitäten gebucht wird, befindet sich an einer vielbefahrenen und damit lauten Hauptstraße. An Schlaf ist nachts wegen des Lärms, der außen durch den Verkehr und im Hotel durch besoffene Proleten verursacht wird, nicht zu denken, während Sie tagsüber lautes Kindergeschrei daran hindert, Ihr Schlafdefizit auszugleichen. Zusätzlich sollten Sie mit Baulärm durch die vielen Baustellen am Ort und mit wenigen Einkaufsmöglichkeiten rechnen, da in dem neuen Ferienort noch nicht alles fertiggestellt ist. Am Strand, der nach längerem Fußweg nach Überqueren einer Hauptverkehrsstraße erreichbar ist, erwarten Sie angeschwemmter Unrat (Müll, Seetang etc.) und ggf. dadurch bedingte Geruchsbelästigungen, weil sich niemand für seine Beseitigung zuständig fühlt. Liegen und Sonnenschirme finden Sie dort genausowenig wie Sand, denn sonst wäre dies erwähnt. Der Pool ist leider auch keine Alternative, da beheizbar nicht beheizt heißt und Energie sowie Wartung teuer sind. Die Zimmer befinden sich zwar auf der zum Meer gewandten Seite des Hotels, aber auf Meerblick müssen Sie leider verzichten, da dieser von Gebäuden o.ä. versperrt ist. Wäre dies anders, wäre von Meerblick und nicht nur Meerseite die Rede. Auf Komfort müssen Sie leider auch verzichten, denn das Zimmer ist spartanisch eingerichtet. Einen Balkon dürfen Sie auch nicht erwarten, sonst wäre dieser erwähnt. Die Krönung des Ganzen ist jedoch das Frühstück: Gefrühstückt wird nämlich in zwei Schichten; wenn Sie nicht pünktlich zu einer erscheinen, haben Sie Pech gehabt. Aber es lohnt sich ohnehin nicht, denn neben Kaffee oder Tee werden nur Brot oder Brötchen sowie Butter und Marmelade serviert (kein Büffet!); von Eiern, Wurst, Müsli, Joghurt o.ä. keine Spur! Zusätzlich sollten Sie Geduld mitbringen, weil das Personal sich nicht gerade aufdrängt und stattdessen unaufmerksam und lahmarschig ist.

Die Kunst der Katalogsprache liegt einerseits darin, mitteilungspflichtige negative Punkte in hübsche, positiv klingenden Worte zu verpacken, und andererseits durch Weglassen anderer unvorteilhafter Punkte, über die keine Mitteilungspflicht besteht, keine schlafenden Hunde zu wecken. Wie dies geschickt gemacht wird, zeigt die Beschreibung zum Strand im obigen Beispiel: Ein Urlauber, der ein Hotel am Meer bucht, wird in aller Regel erwarten, daß sich ein gepflegter Sandstrand in unmittelbarer Nähe befindet und daß Liegen und Sonnenschirme dort wenigstens gegen Gebühr zur Verfügung stehen. Die angeschwemmte Müllhalde am Meer wurde durch den Begriff Naturstrand positiv vermittelt, da das Wort Natur speziell in Ökodeutschland sehr positiv besetzt ist; ein unbedarfter Kunde stellt sich darunter in der Regel einen goldfarbigen Sandstrand mit unberührter Natur aus der heilen Welt eines Bilderbuchs vor. Die negativen Aspekte dieses Wortes, nämlich daß sich niemand um die Müllbeseitigung kümmert, sind meistens nicht bekannt oder werden aufgrund der positiven Grundstimmung übersehen. Daß der Strand gar kein Sandstrand ist, wird hingegen durch Weglassen kaschiert - genauso wie das Fehlen von Liegen und Sonnenschirmen.


Hotel

Ein geeignetes Hotel zu finden, ist aufgrund der Vielzahl der Hotels und der eigenen Ansprüche oft nicht einfach. Zu allererst sollten Sie auf die Lage achten: Befindet sich das Hotel einsam und alleine weit außerhalb des nächsten Orts, kann es zwar ruhig und idyllisch sein (muß es aber nicht, wenn das Hotel selbst für Lärm sorgt), aber es ist dann auch zeitraubend und mitunter sogar schwierig, wenn man mehr als nur das Hotel sehen möchte. Ein zentral gelegenes Stadthotel ist zwar ideal, wenn man Land und Leute kennenlernen oder einfach mitten im Geschehen sein will, aber mit himmlischer Ruhe und einer großen Hotelanlage sollten Sie dann nicht rechnen. In typischen Urlaubsgegenden mit großen Hotelansammlungen kann es sehr lästig sein, wenn Hotels dicht zusammenstehen, wobei eines davon bis spät in die Nacht eine lautstarke Abendveranstaltung betreibt. Sehr übel ist es auch, wenn sich in der Nähe eine Open-Air-Disco befindet, die bis morgens um 5 Uhr dröhnt, und man schon um 7 Uhr vom Klappern der Frühstücksteller geweckt wird.

Mit welchen eklatanten Mängeln Sie im jeweiligen Hotel rechnen müssen, erfahren Sie am besten, wenn Sie eine Suchmaschine mit dem Hotelnamen und ggf. noch dem Ort sowie dem Wort "Bewertung" füttern. Sie sollten sich dabei die Mühe machen, mehrere Einzelbewertungen zu lesen, denn die Geschmäcker sind sehr verschieden. Aus den Ausführungen und Beanstandungen läßt sich deutlich mehr herauslesen als aus Bewertungsnoten. Leicht lassen sich auch negative Bewertungen rausfiltern, die z.B. von der Konkurrenz oder von Urlaubern abgegeben wurden, denen eine Laus über die Leber gelaufen ist und in der Bewertung ein Ventil gefunden haben, ihren Unmut kundzutun. Der Durchschnitt der restlichen Meinungen ergibt normalerweise zumindest einen ziemlich guten Anhaltspunkt. Wichtig ist dabei, daß Sie sich auch Bewertungen des Vorjahres ansehen, die in den von Ihnen geplanten Reisemonat fallen. Denn ein Hotel, das in der Nebensaison gut bewertet wird, kann in der Hauptsaison durchaus schlecht abschneiden, weil einige Einrichtungen für den Hochbetrieb nur schlecht ausgerüstet sind.

Wenn Sie allzu strenge Bewertungsrichtlinien anlegen und alle Hotels aussortieren, die ein Ihnen wichtiges Kriterium nicht erfüllen, wird oft kein Hotel übrigbleiben: Es gibt einfach kein Hotel in zentraler Lage, das zugleich Idylle und Ruhe bieten kann. Sie werden daher gezwungen sein, Prioritäten zu setzen und speziell in Anbetracht Ihres Reisebudgets Kompromisse eingehen und sich sozusagen das geringste Übel aussuchen müssen.


Flug

Flugunfälle passieren glücklicherweise gemessen an der Anzahl der Flugbewegungen und der geflogenen Kilometer extrem selten, sodaß mit Abstand das größte Risiko die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen ist. Trotzdem gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften, was die Sicherheit angeht. Leider gibt es keine allgemein anerkannten Kriterien für eine Einstufung und auch nur wenig öffentlich zugängliche Daten, sodaß es für Sie als Fluggast nahezu unmöglich ist, sich hier ein Bild zu machen. Allgemein kann man allerdings sagen/vermuten, daß eine renommierte Linienfluggesellschaft normalerweise sicherer ist als irgendeine unbekannte NCB-Charter-Airline (NCB = Never Come Back). Immerhin werden Fluggesellschaften staatlich überwacht, wenn sie in Europa landen, und potentiell unsichere Airlines erhalten inzwischen in Europa keine Landegenehmigung mehr. Allzu große Sorgen sollten Sie sich daher bei Flugzeugen, die in Europa starten und/oder landen, nicht machen. Bei Flügen innerhalb des Urlaubslands (die bei Pauschalreisen eher selten im Paket enthalten sind) lohnt es sich allerdings durchaus, im Internet über die jeweilige Fluglinie zu recherchieren. Speziell in Afrika, der ehemaligen UdSSR und in Südamerika gibt es Airlines, mit denen man besser nicht fliegen sollte (was nicht heißt, daß dort alle Airlines unsicher sind).

Aufpassen sollten Sie auch dann, wenn es sich um einen Umsteigeflug handelt. Denn dann ist das Fluggerät von Europa zum außereuropäischen Umsteigeflughafen zwar höchstwahrscheinlich in Ordnung, aber beim Flug von dort zum eigentlichen Reiseziel überwacht keine europäische Behörde die Qualität des Fluggeräts oder die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien. Es wäre nicht das erste Mal, daß eine Airline die guten und ausreichend gewarteten Flugzeuge von/nach Europa einsetzt und die aus Kostengründen schlecht gewarteten Oldtimer auf der Umsteigeverbindung. Es ist daher sehr empfehlenswert, vor Reisebuchung über diesen Umstand im Internet vorher Recherchen anzustellen.

Große Unterschiede existieren, was die Bequemlichkeit angeht: Je weniger Geld der Reiseveranstalter für den Flug kalkuliert, desto dichter werden die Passagiere im Charterbomber zusammengepfercht. Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, ist es empfehlenswert, Sitzabstände etc. in Erfahrung zu bringen, die zu vielen Fluggesellschaften im Internet abrufbar sind. Dies sollten Sie vor allem dann tun, wenn Sie zu den großgewachsenen Personen zählen, denn beispielsweise 10 Stunden in einer verkrampften Kauerstellung zu verbringen, hat mit Urlaub recht wenig zu tun. Das gleiche Urlaubshotel erscheint übrigens nicht selten in Katalogen verschiedener Reiseanbieter, wobei die Beförderung oft mit unterschiedlichen Fluggesellschaften erfolgt, wodurch sich eine Wahlmöglichkeit ergibt, wenn einem eine bestimmte Airline nicht zusagt.

Ein ganz anderer Punkt sind die Flugzeiten: Es ist leider oft so, daß die Flugzeiten umso ungünstiger sind, je günstiger der Preis ist, den der Veranstalter der Fluglinie zahlen muß. Während man sich bei Linienflügen in der Regel angenehme Flugzeiten aussuchen kann, fliegt man bei Chartergesellschaften manchmal zu sehr unchristlichen Zeiten. Bei einer Pauschalreise ist man leider an die vom Reiseveranstalter vorgegebene Kombination Hotel/Flug gebunden und hat keine Wahlmöglichkeit, außer einen anderen Veranstalter zu wählen. Dabei sorgt bei Fernreisen die Kombination aus Zeitverschiebung und gekürztem Schlaf für den maximalen Jetlag-Effekt. Bei der Rückreise muß man zudem damit rechnen, daß man auch bei kurzer Entfernung zum Flughafen schon viele Stunden vor dem Abflug am Hotel abgeholt wird (um sicher zu gehen, daß Sie auch bei Problemen mit dem Transportmittel noch rechtzeitig am Flughafen eintreffen) und dann recht lange am Flughafen rumgammeln muß. Wenn der Rückflug morgens sehr früh stattfindet, können Sie davon ausgehen, daß in dieser Nacht Schlaf ein Fremdwort ist. Deshalb ist es sehr empfehlenswert, vor der Buchung die Flugzeiten in Erfahrung zu bringen.

Ein aus Sicht der Reisegesellschaft positiver Punkt ist, daß man mit aus Kundensicht ungünstigen Abflugzeiten die Anzahl der Übernachtungen im Hotel reduzieren kann, was auf Anbieterseite Kosten spart. Das kann soweit gehen, daß man bei einer nominell 14tägigen Reise am ersten Urlaubstag erst spät abends in den Flieger steigt, bei Ankunft ggf. warten muß, bis man sein Zimmer beziehen kann, am vorletzten Urlaubstag mittags das Hotelzimmer räumen muß, erst abends zum Flughafen gekarrt wird und am letzten Urlaubstag morgens früh in Deutschland landet. Damit fallen u.U. gleich 2 Übernachtungen im Hotel weg und Sie verlieren nahezu 2 Urlaubstage.


All-Inclusive

In letzter Zeit sind zunehmend All-Inclusive-Angebote in Mode gekommen. Hier sollten Sie überlegen, ob dies Ihren Urlaubsgewohnheiten entgegenkommt oder nicht, denn mit dem Reisepreis bezahlen Sie den Mehrpreis für All-Inclusive ja in jedem Fall mit, auch wenn Sie es möglicherweise überhaupt nicht oder nur zu einem geringen Teil nutzen. Wenn Sie planen, die meiste Zeit im Hotel zu verbringen und beim gebotenen Essen und Trinken reichlich zuzugreifen sowie auch die übrigen Angebote wahrzunehmen, macht sich All-Inclusive meistens für Sie bezahlt. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, daß von nichts auch nichts kommt, d.h. daß die Qualität des Gebotenen abhängig vom Mehrpreis ist, der für All-Inclusive erhoben wird. Zudem gibt es deutliche Unterschiede im Leistungsumfang: Es reicht vom Voll-All-Inclusive, das neben Essen und Trinken jeder Art und zu nahezu jeder Zeit auch sämtliche Sportangebote umfaßt (oft in teureren Clubs der Fall) bis zum kargen Schein-All-Inclusive, in dem nur Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie lokale, nichtalkoholische Getränke zwischen 10 und 23 Uhr enthalten sind (oft bei eher billigen Angeboten), wobei schon der Wein oder das Bier zum Mittag- bzw. Abendessen Zusatzkosten verursacht. Sie sollten daher genau hinsehen, welche Leistungen im Reiseangebot angeboten werden und welche Leistungen Sie auch wirklich nutzen wollen.

Ein sehr großer Nachteil von All-Inclusive ist das lästige Bändchen, das man ständig tragen muß und (wenigstens im Prinzip) nicht abnehmen kann. Außerhalb des Hotels ist es daher anhand der Farbe sehr leicht, Sie als Gast des Hotels XY zu identifizieren, was selten zu Ihrem Vorteil gereicht (abgesehen davon, daß ein Taxifahrer Sie trotz volltrunkenen Zustands im richtigen Hotel abliefern kann, obwohl Sie sich nicht mehr richtig artikulieren können): In touristisch erschlossenen Gebieten bewegen sich die Preise gemessen am örtlichen Einkommensniveau nicht selten in astronomischen Höhen. Speziell in Schwellenländern oder gar der 3. Welt kann man diese aber auf ein erträgliches Maß herunterhandeln, wenn man sich als Individualreisender darstellt, der mangels Reichtums in einem preiswerten Hotel wohnt und auch die üblichen Preise kennt (hierzu sollten Sie sich vor Reiseantritt erkundigen). Wenn Sie mit einem bunten All-Inclusive-Bändchen am Arm rumlaufen, weiß jedoch jeder, daß Sie in einem für Landesverhältnisse oft extrem teuren Super-Luxus-Hotel wohnen (auch wenn Sie persönlich diese Einschätzung nicht teilen) und daher entsprechend finanziell leistungsfähig sind, weshalb man nicht von den Mondpreisen abrücken wird.

Normalerweise erkennen Taschendiebe etc. recht gut an der Kleidung, wo potentiell etwas zu holen ist. Dem kann man in Grenzen entgegentreten, indem man sich unauffällig kleidet und die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beherzigt. Dadurch steht man deutlich weniger unter Beobachtung als die typischen Touristen, die ihren Reichtum (auch wenn's nur eine Kamera, eine Goldkette oder eine auf den ersten Blick teure Uhr ist) zur Schau stellen. Dies funktioniert natürlich nicht, wenn Sie ein buntes Bändchen am Arm tragen, das signalisiert, daß hier etwas zu holen ist. Bitte berücksichtigen Sie, daß in vielen Ländern selbst 20 oder 30 € eine nennenswerte Summe sind und sehen Sie die vermeintlich günstigen Preise nicht mit europäischen Augen!


Animation

Manche lieben sie, aber viele Leute empfinden die immer weiter um sich greifenden Animationsseuche als starke Belästigung. Unbegreiflicherweise findet man in den typischen europäischen Urlaubsregionen immer weniger Hotels ohne Animation. Unterscheiden muß man hierbei zwischen der eher selten anzutreffenden unaufdringlichen Animation, wo das Animationsprogramm lediglich ausgehängt wird und man das (meistens) Sportprogramm aktiv wahrnehmen muß, wenn man will. Vor allem in nicht so teuren Hotels wird man allerdings nicht selten in seiner Ruhe gestört, weil man den ganzen Tag und oft auch bis weit in dei Nacht mit überlauter Musik und Ansagen traktiert wird, sofern man nicht die Flucht antritt. Dies kann soweit gehen, daß man selbst in Hotels der gehobenen Kategorie täglich mehrfach vom Animationsteam angesprochen oder gar betatscht wird, bei irgendwelchen dummen Spielchen mitzumachen, die man eher im Kindergarten als einem Hotel vermuten würde.

Wenn Sie Animation eher nicht mögen, ist es daher sehr ratsam, sich über den Umfang zu erkundigen. Da in manchen Urlaubsländern und speziell in einigen Regionen Animation weiter verbreitet ist als in anderen, kann man sich dem u.U. durch Wahl eines anderen Urlaubsziels entziehen.


Reiseveranstalter

Man könnte meinen, es sei egal, bei welchem Reiseveranstalter man bucht, wenn man seinen Urlaub in einem bestimmten Hotel verbringen möchte. Dies ist jedoch nicht richtig, denn es gibt z.T. erhebliche Unterschiede, die sich direkt auf die Urlaubsfreude auswirken können:

Service
Service fängt schon bei einem übersichtlichen Katalog mit einem leicht verständlichem Preisteil an, setzt sich in übersichtlichen und für den Laien verständlichen Buchungsunterlagen incl. Erläuterungen fort, und hört mit einer kostengünstigen Hotline und mit einer am Reiseort gut erreichbaren Reiseleitung noch lange nicht auf. Zu einem guten Service gehört auch, daß ein Veranstalter Hotels zeitweilig aus dem Programm nimmt oder zumindest deutlich darauf hinweist, wenn dort größere Umbauten anstehen oder mit anderen Einschränkungen zu rechnen ist. Fehler passieren überall, aber bei manchen Veranstaltern passiert es eher oft und bei anderen fast garnicht, daß z.B. das gebuchte Hotel überbelegt ist und man zumindest für einen kurzen Zeitraum in einem Ersatzhotel einquartiert wird. Bei manchen Veranstaltern hat man ohnehin das Gefühl, daß man nur noch ein lästiges Übel ist, sobald man den Reisepreis bezahlt hat, bei anderen hingegen merkt man, daß man Sie als Kunden behalten möchte. Im Verhalten auf Reklamationen gibt es ohnehin sehr große Unterschiede.

Flug
Bei den  Flügen handelt sich zwar fast ausnahmslos um Charterflüge, aber auch hier gibt es deutliche Unterschiede bezüglich Bestuhlung, Flugzeiten etc. Manche Reiseveranstalter bewahren einen Rest von Komfort, andere erfüllen hingegen nur die gesetzlichen Minimalanforderungen, die offenbar noch unter denen für Hühner einer Legebatterie liegen.

Zimmer
Die Zimmer eines Hotels sind nicht alle gleich. Abgesehen von preisrelevanten Details wie beispielsweise Meerblick/Landseite gibt es noch weitere Kriterien wie die Nähe zum Lift (Liftgeräusche), zur Küche (Geruch/Geräusche), zum Speisesaal (morgendliches Tellergeklapper) und vieles mehr. Es ist gängige Praxis, daß ein Reiseveranstalter, der schon sehr lange mit dem jeweiligen Hotel zusammenarbeitet, für seine Kunden normalerweise bessere Zimmer bekommt als ein Veranstalter, der erst seit diesem Jahr dort ein Zimmerkontingent gebucht hat.

Transfer
Selbst beim Transfer gibt es Unterschiede: Gute Veranstalter sorgen für einen möglichst kurzen Transfer zum/vom Hotel und benutzen dazu gut gewartete und relativ neue Fahrzeuge, die nur wenige Hotels anfahren (manche besseren Hotels werden sogar direkt angefahren). Schlechte Veranstalter hingegen erledigen den Transfer lieber mit einem großen, alten Bus, der sehr viele Hotels abklappert. Wenn man im letzten angefahrenen Hotel untergebracht ist, kann der Transfer etliche Stunden dauern.


Gesundheit

Bei Pauschalreisen sträflich vernachlässigt wird oft der Gesundheitsschutz. Es ist zwar korrekt, daß für viele Pauschalreiseziele kein besonderer Impfschutz notwendig ist, aber ein ausreichender Schutz gegen Tetanus, Wundstarrkrampf, Polio etc. ist in vielen Ländern ein absolutes Muß. Leider werden von vielen Leuten solche Standardimpfungen sträflichst vernachlässigt, sodaß kein Impfschutz mehr besteht. Hier gilt es, rechtzeitig vor der Abreise für Abhilfe zu sorgen. Eine Impfung gegen Hepatits-A (heutzutage meist kombiniert mit einer Impfung gegen Hepatits-B) ist ebenso auch zu Hause sinnvoll, da diese über Lebensmittel übertragen wird, weshalb man darauf nicht verzichten sollte.

Wenn Ihr Urlaubsziel in den Subtropen oder Tropen liegt, sollten Sie vorher von einem Arzt beraten lassen. Wenn Sie ihm sagen, wo genau und vor allem wie Sie Ihren Urlaub verbringen möchten, kann er Sie beraten, welche Impfungen und vorsorglichen Gaben von Medikamenten unabdingbar sind, welche zu empfehlen sind, und welche man wegen der Nebenwirkungen besser bleiben läßt. Es ist wichtig, daß man sich am besten mehrere Monate vor Abreise darum kümmert, da man viele Impfungen nur nacheinander mit einem Mindestabstand durchführen kann! Es gibt zwar auch die Möglichkeit der relativ kurzfristigen Impfung, aber es ist besser, wenn man genügend Zeit dafür hat. Wenn man einmal einen Impfschutz für ein bestimmtes tropisches Land aufgebaut hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß man für den nächsten Urlaub in einem anderen tropischen Land bei gleicher Urlaubsform nur noch eine (oder mitunter sogar gar keine) Zusatzimpfung braucht. Wenn man jedoch beispielsweise statt des letztjährigen Strandurlaubs im All-Inclusive-Hotel nun auf eigene Faust das Landesinnere erkunden möchte, können u.U. etliche Zusatzimpfungen notwendig werden, auch wenn es sich um das gleich Land handelt.

Lassen Sie sich dabei nicht ins Bockshorn jagen, wenn von Malaria, Siguatera, Dengue-Fieber, Borheliose, Cholera etc. die Rede ist. An solchen Krankheiten erkranken zwar manchmal einige Urlauber, aber oft landen solche Fälle lediglich aufgrund ihrer Seltenheit sofort in der Zeitung. Es besteht zwar durchaus ein Risiko, an solchen Krankheiten zu erkranken (die Vorkommen sind regional begrenzt), aber das Risiko, auf einem Zebrastreifen überfahren zu werden, ist auch im hochregelementierten Deutschland im Vergleich dazu nicht eben gering. Informieren Sie sich am besten darüber, welche Risiken es im geplanten Reiseland gibt (das Internet ist hierfür eine gute Quelle), und sprechen Sie mit dem Arzt Ihrer Wahl über Vorsorge- bzw. Behandlungsmöglichkeiten. Sie werden überrascht sein, daß für Sie als in der Regel gut genährter Mitteleuropäer die Risiken meistens eher gering sind, wenn Sie sich geeignet verhalten und wenn Sie einige Ratschläge beherzigen. Pauschalurlauber, die sich vorzugsweise in einem guten Hotel und am Strand aufhalten, sind in der Regel weniger gefährdet als Individualreisende, die auch schon mal in hygienisch bedenklichem Umfeld aufhalten.

In vielen (sub-)tropischen Ländern kommt Malaria vor, die durch blutsaugende Insekten (Anopheles-Mücke) übertragen wird. Es gibt durchaus einige Flecken dieser Erde, bei denen das Infektionsrisiko als hoch eingestuft wird. Trotzdem kann man auch solche Gebiete meistens relativ gefahrlos bereisen, wenn man es in der richtigen Jahreszeit tut: Die Weibchen der Anopheles-Mücke benötigen Blut zur Eiablage. Da die Mückenlarven stehende Gewässer brauchen, um sich entwickeln zu können, ist ein Risko nur während der Regenzeit und kurz danach gegeben. In der Trockenzeit ist es hingegen sehr gering. Selbst in der Regenzeit kann man das Risiko ganz drastisch reduzieren: Anophelesmücken stechen meistens nur in der Morgen- oder Abenddämmerung bzw. nachts. Der Gesundheit übermäßig zuträglich sind Mückenabwehrpräparate sicherlich nicht, aber wer sich damit rechtzeitig einreibt bzw. einsprüht und zudem beim Schlafen konsequent ein Moskitonetz benutzt, reduziert das Risiko der Infektion mit Malaria sehr deutlich. Weiterhin muß man berücksichtigen, daß in vielen Risikogebieten das Risiko überschaubar bleibt, da dort in der Bevölkerung pro Jahr nur wenige Infektionen registriert werden. Ein wirklich hohes Risiko gibt es lediglich in manchen Gebieten Afrikas. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Arzt Ihnen keine zur Malariaprophylaxe sondern nur eine Notfalldosis verschreibt. Aufgrund der zu befürchtenden Resistenzbildung und der z.T. unangenehmen Nebenwirkungen moderner Malariamittel ist es inzwischen üblich, nur noch akute Malariafälle zu behandeln, aber keine medikamentöse Prophylaxe mehr zu betreiben.

Unter "Land und Leute kennenlernen" verstehen manche Leute auch intime Kontakte zum anderen und manchmal auch gleichen Geschlecht. Wenn Sie dies tun, brauchen Sie vor Malaria, Dengue-Fieber etc. keine Angst zu haben, denn in vielen tropischen Gebieten ist HIV sprich Aids normalerweise deutlich weiter verbreitet als sogenannte Tropenkrankheiten. Es gibt Länder und Provinzen, in denen die sexuell aktive Jugend nahezu ausgestorben ist - kein Scherz! An Aids zu erkranken und zu sterben, ist in diesem Fall erheblich wahrscheinlicher, als sich vergleichsweise harmlose Tropenkrankheiten einzufangen. Kondome gehören daher in ausnahmslos jede Reiseapotheke, auch die eines Besuchers eines Priesterseminars. Wichtig ist vor allem, diese im Falle des Falles auch konsequent und ohne Ausnahme zu benutzen!

Bitte beachten Sie, daß gesetzlich Krankenversicherte im EU-Ausland eine Europäische Krankenversicherungskarte benötigen, die bei der Krankenversicherungsgesellschaft angefordert werden kann. Es bleiben allerdings trotzdem einige Risiken. Wenn Sie nicht privat krankenversichert sind, ist es daher sinnvoll, vor Antritt der Reise eine  Reisekrankenversicherungen abzuschließen. Auf die zahlreich angebotenen  Rundum-Sorglos-Pakete sollten Sie dabei allerdings verzichten, da in solchen Paketen meistens wohlklingende aber für Sie völlig nutzlose Versicherungen mit eingeschlossen sind, die unnötigerweise Geld kosten. Eine reine Reisekrankenversicherung kostet hingegen nicht viel. Bei Urlaub im Nicht-EU-Ausland ist der Abschluß einer Reisekrankenversicherung als absolutes Muß anzusehen.


Reklamation von Reisemängeln

Gute Reiseveranstalter unternehmen normalerweise sehr viel, um Reklamationen möglichst zu vermeiden. Beispielsweise stellen sie normalerweise sicher, daß die Katalogbeschreibung der gebotenen Reiseleistung entspricht und weisen ggf. auf Belästigungen wie z.B. Baumaßnahmen in der Nähe hin. Schlechte Reiseveranstalter nehmen Reisemängel zumindest billigend in Kauf und hoffen offenbar, daß nur ein kleiner Teil der Kundschaft eine Reklamation wirklich bis zum bitteren Ende (sprich Klageerhebung vor Gericht) durchzieht. Diese Taktik kann kurzfristig durchaus finanziell erfolgreich sein, wenn die Reisemängel auf Anbieterseite eine Einsparmaßnahme bedeuten (z.B. billigere Zimmer bei Baumaßnahmen im Hotel).

Grundsätzlich sollte man im Urlaub nicht immer alles auf die Goldwaage legen, denn wenn man sich über kleinste Mängel künstlich aufregt, vermiest man sich selbst den Urlaub. Die Hotelstandards in vor allem südlichen oder gar tropischen Urlaubsländern kann man trotz gleicher Sternezahl meistens nicht mit denen deutscher Hotels vergleichen, weshalb ein gewisses Maß an Toleranz notwendig ist. In den Tropen sollte man beispielsweise Ameisen und Kakerlaken schlicht als Hotelinventar und nicht als Reisemangel ansehen. Bei eklatanten Reisemängeln wie beispielsweise unangekündigten Baumaßnahmen im Hotel mit großer Lärmentwicklung sollte man sich allerdings nicht scheuen, diese auch wirklich zu reklamieren. Bei einer Pauschalreise ist allerdings der Leistungsträger (im Beispiel das Hotel) der falsche Ansprechpartner. Vertragspartner ist nämlich ausschließlich das Reiseunternehmen, das vor Ort durch die Reiseleitung vertreten ist. Im Beispiel kann die Reiseleitung natürlich die Baumaßnahmen nicht stoppen, aber in einem solchen Fall käme die Unterbringung in einem anderen Hotel in Betracht. Sollten Sie dies, aus welchen Gründen auch immer, nicht wünschen oder ist seitens des Reiseunternehmens eine Abhilfe vor Ort nicht möglich, haben Sie Anspruch auf eine Minderung des Reisepreises um einen bestimmten Prozentsatz. Als Richtwert dient hierbei die sogenannte "Frankfurter Tabelle". Für weitere Infos hierzu füttern Sie bitte eine Suchmaschine Ihrer Wahl mit diesem Begriff.

Hierbei ist es wichtig zu wissen, daß Ihnen erst ab dem Tag eine Minderung zusteht, an dem Sie den Mangel reklamiert haben. Es ist daher sinnvoll, die Reklamation schriftlich zu verfassen, diese zu fotokopieren, das Original der Reiseleitung so schnell wie möglich in die Hand zu drücken und sich unbedingt den Eingang der Reklamation mit Stempel, Datum und Unterschrift auf der Kopie bestätigen zu lassen. Wichtig ist es auch, Beweise zu sammeln. Dies können beispielsweise Fotos oder Zeugenaussagen von Mitreisenden sein. Nach Beendigung der Reise müssen Sie dann innerhalb eines Monats Ihre Ansprüche gegenüber dem Reiseveranstalter geltend machen. Um den Zugang des Schreibens nachweisen zu können, sollten Sie dieses unbedingt per Einschreiben mit Rückschein verschicken, auch wenn dies ein paar Euro kostet. Handelt es sich um wirklich grobe Mängel, kann es sinnvoll sein, von Anfang an einen Anwalt hinzuzuziehen. Allerdings ist dies ein Kostenfaktor, der einer späteren außergerichtlichen Einigung mit dem Reiseveranstalter im Weg steht, da bei einer außergerichtlichen Einigung oft vereinbart wird, daß jede Seite die Kosten für seinen Rechtsbeistand selbst trägt.
  

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